Aller Wahrscheinlichkeit nach entstand in der Kaiserzeit die sehr beliebte Kurzgeschichte von der Stadt Greifswald, in der man zweimal weint – wenn man auf dem wenig repräsentativen Bahnhof an einem herbstlichen Nebeltag nach einer Fahrt durch die platte pommersche Landschaft ankommt, und wenn man nach einem letzten Trunk und Lied die inzwischen lieb gewordene Stadt wieder verlässt. |
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Anbindung der Stadt Greifswald an die „Berlin-Stettiner Eisenbahn“. Am 26. Oktober 1863 wurde der Streckenabschnitt Greifswald-Stralsund feierlich eingeweiht. Der planmäßige Zugverkehr erfolgte am 1. November 1863. Im Oktober 1863 ist auch die Eisenbahnwerkstatt der Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft eröffnet worden. Sie wurde als Reparaturwerkstatt für Lokomotiven, Personen- und Güterwagen konzipiert.
1868 wurde das Bahnhofsgebäude in der unmittelbaren Nähe zu den Wallanlagen fertig gestellt. 1881 erfolgte die Übernahme der Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft in die preußische Staatsbahn und wurde in Königliche Eisenbahn-Hauptwerkstatt umbenannt. Durch mehrere Um- und Erweiterungsbauten 1863, 1906/07 und 1911-13 wandelte der Bahnbetrieb zum größten Industriebetrieb in Greifswald mit bis zu 800 Beschäftigten. Mit der Hauptstrecke wurde zugleich auch ein Abzweig zum Hafen gebaut. Es gab auch Pläne den Bahnhof am Hafen anzusiedeln. Die mussten wegen der peripheren Lage zur Streckenführung verworfen werden. Der Frachtverkehr für den Umschlag von Waren und Rügenreisende mit dem Schiff erlangte eine Zeitlang große Bedeutung. Eine wirtschaftliche Entwicklung der Stadt durch die Bahn wurde nicht erreicht und die Universität gewann immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung. So gab es 1885 rund 600 Bahnmitarbeiter aber bereits 1002 Studenten. 1926 wurden die Eisenbahn-Hauptwerkstatten bereits wieder geschlossen. Mit dem Anstieg der Einwohnerzahl auf 28123 Ende 1928 wuchs auch die Bedeutung Greifswalds als Verkehrsknotenpunkt. Die Bahnanschlüsse nach Anklam und Stralsund, die privaten Kleinbahnstrecken nach Grimmen, Jarmen, Wolgast und auch der saisonale Dampferverkehr von Greifswald nach Rügen sommersüber zeugten von der Einbindung in das Verkehrsnetz Vorpommerns. 1937/38 erfolgte die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes durch das Städtische Grünamt. Es entstanden die ersten Parkplätze. Der Stadtgraben an Bahnhof wurde 1938 verrohrt. 1982 musste die mit einem Teich angelegte Grünfläche dem neuen Busbahnhof weichen. 2005 haben die Umbauarbeiten des Bahnhofes, der Bahnsteige, der Straßenverkehrsführungen sowie der Fuß- und Radwege begonnen. Die Bauarbeiten an der Bahnparallele wurden 2009 beendet. Der Busbahnhof wurde 2013 fertig gestellt. (Geschichte der Stadt) |
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Zeitreise Greifswalder Bahnhof.
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