Ein neuer Friedhof entstand 1864 am Stadtrand in Richtung Grimmen.

Der Neue Freidhof an der Grimmer Straße.

Der Neue Kirchhof. Der Hauptfriedhof Greifswalds befindet sich in der Vettenvorstadt, rechts vom Ende der Grimmer Straße, auf einer mäßigen Anhöhe, die sich mit besonders trockenem Untergründe aus den umgebenden Wiesen heraushebt, und von beträchtlicher Ausdehnung ist. Das 1860 ausgesuchte Gelände für den zweiten Gottesacker umfasst den so genanten Galgenkamp und hatte die Größe von sechs Morgen. Auch der Neue Friedhof wurde als Vier-Felder-Anlage mit Wegkreuz geplant und errichtet. Das Friedhofsareal erhielt eine Weißdornhecke als Einfriedung. Der von Süden nach Norden verlaufende Hauptweg wurde mit Linden besetzt. Die feierliche Einweihung war am 20. August 1864. 1882/83 erfolgte die erste Erweiterung des Friedhofes nach Westen hin. 1884 bis 1887 wurde die erste Friedhofskapelle in Backstein - Neogotik errichtet und 1981 abgerissen. Das zweite Mal wurde der Friedhof 1892/93 erweitert. Der Stadtgärtner August Schulz ließ hochstämmige Linden, Pyramiden - Ulmen, Eschen und Laubbäume an den Hauptwegen pflanzen und die kleinteiligen Bereiche mit Rotdorn, Faulbäumen und sogar mit Obstgehölzen bestücken. Die dritte 1901 und die vierte Erweiterung 1912/13 des Neuen Friedhofes erfolgten in Richtung Westen. Der Begräbnisplatz wurde um rund 9,4 ha vergrößert. Durch einen Krematoriumsbau und die Anlegung eines Urnenhains 1912/13 wurde in Greifswald eine Einrichtung für die moderne Begräbnispraxis geschaffen. In der Sichtachse des Hauptweges, wurde der monumentale Bau des Krematoriums ein deutlicher Bezugspunkt innerhalb des weiträumigen Friedhofes. Da der Friedhof erst seit 1864 benutzt wird, fehlen selbstverständlich die alten Gräber. Rechts vom Eingang eine Vereinigung von 20 Gräbern. Hier ruhen 20 Arbeiter, die am 5.Oktober 1872 bei dem Platzen eines Kessels gemeinsam den Tod fanden. Links den zweiten Hauptweg, im gemeinsamen Gärtchen, elf Gräber, in der Mitte ein Marmorkreuz. Es bezeichnet die Ruhestätte derjenigen gefangenen Franzosen, die im Kriege hierher verwundet gebracht wurden und hier im Lazarett starben. Nach Vorgaben von G. Hannigs entstand 1913 ein separater Ehrenhain, gedacht für verdienstvolle und angesehene Bürger auf ihm wurden dann die Gefallenen des ersten Weltkrieges zur letzten Ruhe gebettet. 1933 erfolgte die fünfte Erweiterung um 10 ha. Es wurde das Gelände nach Westen ausgerichtet so dass es nun 23,7 ha umfasst. Es entstanden die Grabstätten des zweiten Weltkrieges, der Nachkriegsopfer, Ehrengräber und zwei anonyme Urnenfelder. Der Friedhof ist mit den öffentlichen Greifswalder Nahverkehrslinien zu erreichen. (Geschichte der Stadt / Greifswald und Umgebung)

 

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