
Der Alte Friehof in der Wolgasterstraße.
Im Gegensatze zu dem später angelegten heißt dieser der Alte Kirchhof.
In den Jahren 1815-1817 war bereits die erste Umfassungsmauer aus den Steinen des abgebrochenen Fleischertores, denen der Ruine der Gertrudenkapelle und des im 30jährigen Krieg zerstörten Heiligen-Geist-Hospitals errichtet worden. Die Planung der Friedhofsanlage wurde von dem akademischen Zeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp durchgeführt. Von 1851-1853 wurde der Friedhof auf seine endgültige Größe von 4,4 ha nach Norden erweitert, 1869/70 erfolgte der Bau der jetzigen Klinkermauer mit sparsamer neugotischer Dekoration.
Bereits 1818 wurde mit der Absteckung in Abteilungen begonnen. Die gärtnerische und künstlerische Gestaltung der Anlage erfolgte in griechischer Kreuzform mit vier gleichgroßen Quadraten. Die Ränder an den Mauern wurden mit blühenden Gewächsen und Bäumen bepflanzt 1889 begann die parkähnliche Umgestaltung des Friedhofes durch den Stadtbaumeister Friedrich Johannes Haas (1843-1927), der von 1874-1919 für den Greifswalder Magistrat tätig war. Es entstand ein Netz von überwiegend einheitlich nordsüdlich ausgerichteten Friedhofswegen, die zu fast jedem Grab führten. Gleichzeitig wurden in den Hauptwegen Taxusreihen gesetzt, die heute eine stattliche Höhe erreicht haben. Zum weiteren Baumbestand gehörten Birken und Nadelhölzer.
Durch die wechselnde Belegung der Gräber haben sich kaum Zeugnisse der Grabmalkunst aus der Frühzeit erhalten. Auf dem Friedhof stehen mehrere Gruftkapellen (ehemals waren es 16 Kapellen), die als Entschädigung für kirchliche und innerstädtische Kapellen geschaffen wurden und einige schlichte gusseiserne Kreuze späterer Begräbnisse. Auf dem Friedhof befinden sich Gräber von ehemaligen Bürgermeistern, Ratsherren, bekannten Greifswalder Familien sowie berühmte Universitätsangehörige und Körperspender der Universität.
Vom Stadtzentrum Greifswalds geht man durch den „Schuhhagen" über die „Europakreuzung" und dem „Hanse Ring" in die Wolgaster Straße. Nach fünf Minuten kann man die backsteinfarbige Mauer des Alten Friedhofes erkennen, der von der Wolgaster Straße durch ein schmiedeeisernes Tor zu betreten ist. (Geschichte der Stadt / Alter Friedhof) |