Trachten

Vorpommern

Viele, vor allem junge Menschen kennen „Pommern“ nicht mehr. Es ist eine verschollene Landesbezeichnung an der Ostsee. Dabei kann man „Pommern“ durchaus beschreiben. Es ist kein Land im irgendwo, sondern ein seit 1181 zwischen Deutschland und Polen gelegenes Gebiet, deren Hauptstadt Stettin war. Der Name Pommern (Polnisch: Pomorze) ist slawischer Herkunft und bedeutet etwa soviel wie „Seeland“, von po more („am Meer“). Pommern ist eine Region im Nordosten Deutschlands und im Nordwesten Polens. Sie erstreckt sich in einer Breite von knapp 50 km bis zu fast 200 km von der Recknitz im Westen bis zur Weichselmündung im Osten und schließt die vorgelagerten Inseln und Halbinseln mit ein. Der Teil westlich der Odermündung wird Vorpommern genannt. Daran schließt sich östlich Hinterpommern an. Der zur Weichselmündung orientierte östlichste Teil wird auf Deutsch-Pommerellen genannt. In deutscher Tradition wird der Begriff Pommern oft auf das Territorium der brandenburgisch-preußischen Provinz Pommern verengt. In polnischer Tradition wird meistens das Ostufer der unteren Weichsel mit einbezogen. Mangels natürlicher Hindernisse wurde die Grenze zwischen Hinterpommern und Pommerellen mehrfach verschoben. Es gibt keinen Hinweis, dass ganz Pommern jemals eine politische Einheit war. Mit Beginn der Klostergründungen (um 1134) in Pommern kamen deutsche Siedler etwa 1152 friedlich ins Land und gaben Pommern seinen Charakter. Dieses stärkte die Wirtschafts- und Wehrkraft der wendischen Herzöge, die sich gegen die polnische Herscherdynastie der Piasten besser verteidigen konnten. Zwischen 1234 und 1354 wurden die meisten pommerschen Städte gegründet. Als Umgangssprache setzte sich Plattdeutsch durch und wurde in einigen Regionen Pommerns auch Amtssprache. 1534 hat die Reformation durch Johannes Bugenhagen auch Pommern erreicht, der die evangelische Kirchenordnung einführte. Die Gegenreformation in Polen um 1587 hat das Auseinandergehen der Kirchen und der Menschen beider Länder weiter vorangetrieben. Im Jahre 1627 wurde auch Pommern in den 30jährigen Krieg (1618-1648) verwickelt. Die Bevölkerung wurde nicht geschont, mehr als die Hälfte der Bewohner in Pommern verloren ihr Leben. 1630 landete Gustav II. Adolf mit seinen Soldaten in Peenemünde auf der Insel Usedom. 1631 rückten schwedische Truppen in die Stadt Greifswald ein und besetzten im Verlauf des Krieges ganz Pommern. Die schwedische Königin wurde zur deutschen Reichsfürstin und Vorpommern wurde schwedisch behielt aber weiterhin deutsches Recht. 1637 starb mit Herzog Bogislaw XIV. in Stettin das pommersche Fürstenhaus der Greifen aus, damit endete die pommersche Eigenstaatlichkeit. Der König von Schweden weigerte sich, Pommern den erbberechtigten brandenburgischen Kurfürsten zu übergeben. Nach dem Willen des brandenburgischen Kurfürsten sollte Pommern ein preußisches Kernland werden, das nach der ersten Teilung Polens (1772) durch die Vergrößerung Preußens fast 150 Jahre lang keine direkte Grenze zu Polen hatte. 1918 wurde Pommern durch den deutsch-polnischen Korridor wieder zum Grenzland. Nach 1945 wurde das östliche Pommern mit Stettin und Swinemünde polnisch und der größte Teil der deutschen Bevölkerung vertrieben. Vorpommern wurde Teil der sowjetischen Besatzungszone und später in das Territorium der DDR eingefügt. Damit verschwand die Landesbezeichnung "Pommern". Nach der Vereinigung Deutschlands wurde Vorpommern Teil des 1990 gegründeten Landes Mecklenburg-Vorpommern während Hinterpommern polnisch wurde.
Städte in Vorpommern: Altentreptow, Anklam, Barth, Bergen, Demmin, Eggesin, Franzburg, Gartz, Greifswald, Grimmen, Gützkow, Jarmen, Lassan, Loitz, Pasewalk, Penkun, Putbus, Ribnitz-Damgarten, Richtenberg, Sassnitz, Stralsund, Torgelow, Tribsees, Ueckermünde, Usedom, Wolgast. (Geschichte Pommern/Wikipedia)

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