Vorpommern

 

   (Infoblatt     Kreislandfrauenverband Greifswald e.V.)

Trachten in Vorpommern

Die Grundform der Tracht war die häusliche Arbeitskleidung, aus der sich besondere Formen entwickelt haben. Die Frauentracht besteht aus einem langen, weißen Leinenhemd, einem Schnürleib, einem schwarz - blauen Kantenrock mit rotem Rand sowie einem Brustlatz, der mit seinen wunderschönen Stickmustern das eigentliche Schmuckstück der Tracht darstellt. Das Umlegetuch und die Schürze vervollständigen die Tracht. Bei kühler Witterung und im Winter zog die Frau über den Schnürleib eine kurze, schwarze Jacke. Halsausschnitt und Ärmel der Jacke sind mit einem breiten, schwarzen Samtstreifen eingefaßt, ebenso wie die schwarze Haube für verheiratete Frauen.

 

Die Männertracht besteht aus der charakteristischen weiten, bis zur Wade reichenden, weißen Leinenhose. So wurde die Hose bei der Arbeit im Wasser nicht gleich nass. Die Weite gibt dem Wind die Möglichkeit zum Trocknen. Eine quer gestreifte blau - rote Weste wird unter einer kurzen, doppelreihig zu knöpfenden, schwarzen Jacke getragen. Die gestrickte Pottmütze oder eine schwarze Schirmmütze schützt den Kopf.

Die Trachten konnten in den verschiedenen pommerschen Regionen und zu bestimmten Anlässen variieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Pommernlied

Wenn in stiller Stunde Träume mich umweh'n, bringen frohe Kunde Geister ungeseh'n, reden von dem Lande meiner Heimat mir, hellem Meeresstrande, düsterm Waldrevier.

Weiße Segel fliegen auf der blauen See, weiße Möwen wiegen sich in blauer Höh', blaue Wälder krönen weißer Dünen Sand: Pommernland, mein Sehnen ist zu dir zugewandt!

Aus der Ferne wendet sich zu dir mein Sinn, aus der Ferne sendet trauten Gruß er hin. Traget, laue Winde, meinen Gruß und Sang, wehet leis' und linde, treuer Liebe Klang.

Bist ja doch das eine auf der ganzen Welt, bist ja mein, ich deine, treu dir zugesellt, kannst ja doch -von allen, die ich je geseh'n, mir allein gefallen, Pommernland, so schön!

Jetzt bin ich im Wandern, bin bald hier, bald dort, doch aus allen ändern treibt's mich immer fort: Bis in dir ich wiederfinde meine Ruh', send ich meine Lieder dir, o Heimat, zu!

Von Adolf Pompe
1850 gedichtet, 1853 veröffentlicht

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