Christian Albert Theodor Billroth

Christian Albert Theodor Billroth (*26. April 1829 in Bergen auf Rügen; † 6. Februar 1894 in Opatija) war einer der bedeutendsten Chirurgen des 19. Jahrhunderts und wird allgemein als der Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie, der modernen Bauchchirurgie und als Pionier der Kehlkopfchirurgie angesehen.

Er studierte an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Von 1853 bis 1860 arbeitete er an der Berliner Charité als Assistent bei Bernhard von Langenbeck. Bei ihm habilitierte er sich in den Fächern Chirurgie und pathologische Anatomie. 1860 folgte er einem Ruf auf den Chirurgischen Lehrstuhl nach Zürich. Damit lehnte er einen gleichzeitigen Ruf als Ordinarius für Pathologie nach Greifswald ab. In seiner Züricher Zeit schrieb er seine bekannten pathologisch-anatomischen Arbeiten. Im Jahr 1867 wurde er Chirurg der Wiener Medizinischen Schule und Leiter der Zweiten Chirurgischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Er lehrte außerdem als Professor der Chirurgie an der Universität Wien und in Zürich. Billroth sind direkt eine Reihe von Meilensteinen der Chirurgie zu verdanken, darunter 1871 die erste Ösophagektomie (Entfernung der Speiseröhre) und 1873 die erste Laryngektomie (Entfernung des Kehlkopfs). Am bekanntesten ist jedoch seine – nach vielen fehlgeschlagenen Versuchen – erste erfolgreiche Magenresektion (teilweise Entfernung des Magens), die ihm am 29. Januar 1881 bei einem Magenkrebspatienten gelang. In der Folge wurden zwei Formen der Magenresektion, die Billrothschen Operationen (Billroth I und Billroth II) nach ihm benannt. Auch ein wasserdichter Verbandsstoff trägt nach ihm den Namen Billroth-Batist. Neben seiner Tätigkeit als Chirurg forschte Billroth auch auf dem Gebiet der Mikrobiologie. Ihm gelang die Entdeckung der Streptokokken im Jahre 1874, als er nach der Ursache von Wundinfektionen forschte. Billroth, dessen operative Erfolge nicht zuletzt durch die Einführung der Antisepsis ermöglicht worden waren, war ein Förderer des Krankenhaus- und Krankenpflegewesens. Die Gründung des Rudolfinerhauses 1879, einem Spital mit Krankenpflegeschule war deshalb nur konsequent. Neben seinen großen Erfolgen in der Chirurgie war Theodor Billroth auch ein leidenschaftlicher Musiker, ein Violinist – zugleich ein enger Freund von Johannes Brahms, mit dem er einen angeregten Briefwechsel führte, und Eduard Hanslick. Begraben ist er auf dem Wiener Zentralfriedhof. (Nach Wikipedia)

 

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